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Durchfall

01.03.2016

Akuter Durchfall bei einem ansonsten gesunden, erwachsenen Tier mit ungestörtem Allgemeinbefinden ist häufig selbstlimitierend und erfordert oft nicht sofort einen Tierarztbesuch.

Tips bei akutem Durchfall:

  • 12 - 24 Std. "Nulldiät", d.h. keine feste Nahrung anbieten, Wasser dabei zur ständigen Verfügung bereitstellen.
  • Karottensuppe nach Moro: (500g geschälte Karotten mit einem Liter Wasser eine Stunde (!) lang kochen, anschließend pürieren, mit heißem Wasser auf einen Liter auffüllen und leicht salzen ( 3g ). Mehrfach täglich in kleinen Portionen geben)
  • Langsam anfüttern mit Schonkost, mehrfach täglich kleine Portionen. ( z.B. selbstgekocht: 1/3 Hühnchenfleisch, 1/3 Reis, 1/3 Hüttenkäse ) oder spezielle Fertigfutter ( z.B. i/d von Hills, Gastrointestinal von Royal Canin ). Für Unterwegs bieten sich auch salzfreie Reiswaffeln an.
  • Sobald der Kot wieder geformt ist, langsame Umstellung auf normales Futter.
  • Ggf. unterstützend Medikamenten zur Eindickung des Durchfalls, Bereitstellung von Elektrolyten und Aufbau der Darmflora, z.B. Diatab, Canikur, ...
  • Falls dies nicht zum Erfolg führt oder der Durchfall immer wieder auftritt, ist die Vorstellung in der Praxis unbedingt anzuraten.

Ein Tierarztbesuch ist auch in den folgenden Fällen nötig:

  • wenn der Patient auszutrocknen droht. Dies ist der Fall wenn sehr häufig nacheinander wässriger Durchfall abgesetzt wird, insbesondere sehr junge und sehr alte Tiere sind gefährdet. Austrocknungserscheinungen sind z.B. pappige Maulschleimhäute und eine verzögerte kapilläre Füllungszeit ( Druck mit dem Finger auf das Zahnfleisch, es sollte sich innerhalb von zwei Sekunden wieder normal rosa färben ). Auch das verzögerte Verstreichen einer aufgezogenen Hautfalte kann ein Hinweis auf Dehydratation sein
  • wenn Sie Blutbeimengungen oder schwarzen, teerartigen Kot beobachten.
  • wenn der Durchfall länger als einen Tag anhält oder mit gestörtem Allgemeinbefinden ( starke Müdigkeit, Bauchweh, Fieber ) einhergeht.
  • wenn weitere Symptome ( mehrfaches Erbrechen, Apathie, Schwäche, Appetitlosigkeit ) hinzukommen.

Es ist sinnvoll eine Sammelkotprobe ( von mindestens 3 verschiedenen Kothäufchen ) mitzubringen, um nötigenfalls eine Untersuchung auf Parasiten und andere Durchfallerreger durchführen zu können. Schleimbeimengungen, oft kombiniert mit kleinen Blutschlieren, können ein Hinweis auf Einzeller ( Giardien ) sein.